Die Mitgründerin von strukturelle, Natalie Urwyler, war über zehn Jahre am Berner Inselspital tätig. Sie ist An.sthesie- und Notärztin und verfolgte eine akademische Karriere
am Universitätsspital Bern. Sie wurde durch ihren Arbeitgeber diskriminiert und 2014 kurz nachdem sie Mutter wurde entlassen. Sie akzeptierte Diskriminierungen und Kündigung
nicht und wehrte sich dagegen vor Gericht.
Bereits am 17.11.2017 stellte das Regionalgericht Bern-Mittelland eine diskriminierende Rachekündigung fest. Dagegen legte das Inselspital beim Obergericht des Kantons Bern
Rekurs ein. Das Obergericht bestätigte am 02.07.2018 die vom Regionalgericht festgestellte Rachekündigung und das Urteil wurde rechtskräftig.
Nun am 26.01.2024 stellt das Regionalgericht Bern-Mittelland eine geschlechterspezifische Diskriminierung fest. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, das Inselspital kann auch hier
Rekurs beim Obergericht einlegen. Durch die gerichtlich festgestellte Beförderungsdiskriminierung wurden Natalie Urwyler verschiedene Lohnerhöhungen nicht gewährt und es entstand ein erheblicher finanzieller Schaden wie auch ein erheblicher Rentenschaden.
«Ich bin kein Einzelfall, ich habe in meiner Karriere sehr viele Frauen gesehen, die hochqualifiziert sind, bestens ausgebildet, motiviert und die einfach abgesägt wurden. Nur die wenigsten haben sich juristisch gewehrt, weil es ein teurer und steiniger Weg ist.» Natalie Urwyler
An der Medienkonferenz vom 31.01.2024 waren Zita Küng, Mitgründerin von strukturelle, Gleichstellungsexpertin und Beraterin sowie Yvonne Schärli, ehemalige Präsidentin der eidg. Kommission für Frauenfragen als Expertinnen dabei.
Beide Frauen betonten, dass Frauen durch die Diskriminierung kaum Führungspositionen erreichen und damit in finanzieller Hinsicht massiv benachteiligt werden.
Natalie Urwyler wurde 2018 für ihren Einsatz mit dem Prix Courage vom Beobachter sowie 2023 mit dem Doron Preis ausgezeichnet.
Der lange und steinige Weg den Natalie Urwyler geht, soll allen Frauen Mut machen sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Das hier vorliegende Urteil, welches eine Beförderungsdiskriminierung feststellt, ist das erste Urteil in der Geschichte der Schweiz. Es zeigt auf, dass Frauen sich erfolgreich wehren können. strukturelle ist überzeugt, dass dieses Urteil eine grosse Signalwirkung für ArbeitgeberInnen hat. Es ist zu hoffen, dass die meisten Fälle aussergerichtlich im konstruktiven Gespräch gelöst werden können.
Natalie Urwyler ist kein Einzelfall! Der Verein strukturelle setzt sich für Chancengleichheit und Fairness ein und hat sich zum Ziel gesetzt, in Fällen wie diesen zu unterstützen.
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